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10 Jahre Geschäftsführerin des TSV Schwarzenbek - Mareike Busch im Interview

Mareike Busch, Geschäftsführerin des TSV seit 10 Jahren
Mareike Busch, Geschäftsführerin des TSV seit 10 Jahren

Vor bald 13 Jahren bist Du direkt von der Hochschule beim TSV Schwarzenbek angeheuert worden und hast nach nicht einmal drei Jahren die Geschäftsführung des Vereins übernommen. Inzwischen bist Du zehn Jahre Geschäftsführerin des TSV, hast viele kommen und gehen sehen und bist eine der großen Konstanten in unserem Verein. Wie hast Du die letzten zehn Jahr erlebt, was hat sich getan in unserem Verein und was erwartest Du von der Zukunft des TSV? Darüber möchten wir sprechen. Einiges hat sich getan in den vergangenen zehn Jahren. Es gab z.B. eine Geschäftsstelle in der Innenstadt, ein „Sportbüro“ in der Buschkoppel - was ist Dir in Erinnerung geblieben aus deinen Anfängen als Geschäftsführerin und welchen Herausforderungen musstest Du Dich stellen?

 

Zu Beginn meiner Amtszeit mussten erst einmal die Ausgaben auf den Prüfstand – Einsparpotential sollte genutzt werden, ohne dass die Qualität leidet. Gleichzeitig wollte ich, dass die Geschäftsstelle wieder nah am Sport und an unseren Mitgliedern ist und unsere Mitglieder für alle Anliegen wieder eine(!) verlässliche Anlaufstelle haben. Beides haben wir mit der Schließung des Büros in der Innenstadt und einem Anbau in der neuen Geschäftsstelle in der Sporthalle Buschkoppel 1 geschafft.

 

Ein weiteres wichtiges Ziel der Anfangszeit war es, den TSV wieder „persönlicher“ zu machen. Ein Zeichen der Zeit damals war, dass viele unabhängig und ohne Mitgliedschaft Sport treiben wollten. Das wurde durch ein breites Kursangebot bedient, bei dem die Teilnahme auch ohne Mitgliedschaft möglich war. Durch die Umlegung der Geschäftsstelle war ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Nun galt es durch – sowohl interne als auch externe - verbesserte Kommunikation und Transparenz die Gemeinschaft im TSV und den Mehrwert einer Mitgliedschaft wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Viele Kursangebote wurden reine Mitgliedschaftsangebote und das Kurssystem damit verschlankt. Zurückblickend hat sich die Gesellschaft dahingehend auch wieder etwas verändert, Sport wird als Lifestyle gesehen und ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, wird wieder wichtiger. Dieses Ziel zu erreichen, ist allerdings eher ein dauerhafter Prozess, den wir auch weiterhin jedes Jahr aufs Neue beleuchten und immer wieder durch Projekte und Aktionen bestärken.

Artikel der Bergedorfer Zeitung 2009
Artikel der Bergedorfer Zeitung 2009

Gleichzeitig mit deinem Amtsantritt zum 01.01.2009 haben sich die Fußballer eigenständig gemacht und sind aus dem TSV Schwarzenbek ausgetreten. Darunter hat natürlich auch die Mitgliederzahl gelitten, von knapp 3000 ist die Mitgliederzahl damals sogar bis auf 2400 gefallen. Heute bewegt sich der Verein wieder zwischen 2600 und 2700 Mitgliedern und ist auf einem guten Niveau. Wie wichtig ist Dir die Mitgliederzahl des Vereins und was sagt diese Zahl über die Qualität der Vereinsführung aus? Bist Du mit der Entwicklung des TSV Schwarzenbek insgesamt zufrieden?

 

Unsere Mitgliederzahl ist in vielerlei Hinsicht enorm wichtig - schon allein, weil der Verein häufig daran gemessen wird und es natürlich unser Ziel ist, möglichst viele Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren aus Schwarzenbek und Umgebung zum und mit Sport zu bewegen. Allerdings ist für uns die Steigerung der Mitgliederzahl nicht die oberste Prämisse – es gilt immer, dass wir jeden zum Sport bei uns motivieren möchten, aber die Qualität unseres Angebots und die Zufriedenheit unserer bestehenden Mitglieder sind für uns das Wichtigste. Wir verfolgen auch nicht jeden Sporttrend, sondern schauen genau, was zu uns passt und versuchen es dann zu etablieren, ohne dass bestehende Sportarten sich einschränken müssen: Trends ausloten und Traditionen pflegen. Das verlangt natürlich immer Weitblick, Gespür, Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl, ein gutes Team und den Mut, einfach mal was zu machen.

 

Mit der Mitgliederzahl und der Entwicklung des TSV bin ich sehr zufrieden. Was viele nicht wissen, es sind auch nicht „nur“ die 2700 Mitglieder, die wir bewegen. Dazu kommen noch viele weitere, die so gar nicht als Mitglieder geführt werden, sondern von uns z.B. über Sportangebote in der offenen Ganztagsschule, in Kitas, mit der Louisenhof GmbH, im Kurssystem, in Betrieben oder Seniorenheimen bewegt werden. Diese Kooperationen haben bei uns einen hohen Stellenwert.

Vor rund fünf Jahren wurde die Geschäftsstelle umstrukturiert. Neben Dir gab es fünf Jahre lang lediglich eine Halbtagskraft die hauptsächlich für die Mitgliederverwaltung zuständig war 2014 habt ihr eine weitere Vollzeitstelle geschaffen, welche Gründe gab es für diesen Schritt?

 

In den letzten 10 Jahren hat sich natürlich auch das Marketing verändert. Damals machten Plakate, Flyer, Zeitungsartikel und eine schmale Internetseite unsere Öffentlichkeitsarbeit aus. Um möglichst viele Mitglieder und potentielle Neumitglieder zu erreichen, mit Informationen rund um den Verein zu versorgen und dem TSV ein Gesicht zu geben, mussten wir uns neu aufstellen. Unser Marketing hat ein ganz neues, sehr hohes Niveau erreicht, ohne dass wir externe Leistungen einkaufen müssen. Durch großartige Designarbeit, eine moderne Internetseite, Newsletter, Seiten auf Facebook und Instagram können wir unser Marketing ausweiten, unterschiedliche Zielgruppen bedienen und den TSV noch persönlicher gestalten.

 

Peter Stimper wurde 2010 zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt und begleitet Dich nun schon neun Jahre als Kopf des Vereins. Wie sieht die Zusammenarbeit im Arbeitsalltag mit einem ehrenamtlichen Vorstand aus und wie hat sich die Zusammensetzung des TSV-Vorstandes in all den Jahren verändert? Wie entscheidend ist der ehrenamtliche Vorstand für Dich und den TSV?

 

Für mich bzw. uns als Geschäftsstelle sind der Vorstand und die Zusammenarbeit besonders wichtig. Wenn ich auf die letzten 10 Jahre blicke, gibt es so viel, was wir gemeinsam geschafft und bewirkt haben. Natürlich gab es für uns auch immer Hürden und nicht so schöne Ereignisse, die wir aber durch ein wirklich gutes Team überwinden und im Sinne des Vereins lösen konnten.

 

Der Vorstand setzt sich aus sehr unterschiedlichen Köpfen und Persönlichkeiten zusammen, aber - wie unser 1. Vorsitzender Peter Stimper sehr gern betont – genau das macht ein gut funktionierendes Team, gute Diskussionen und Entscheidungen aus. Dass das bei uns funktioniert, wird vor allem dadurch belegt, dass die Zusammensetzung im Vorstand sehr beständig ist. Was auch in Zukunft hoffentlich so bleibt und wenn nur noch erweitert wird.

 

Mareike Busch (Monitor) während des Imagefilm-Drehs 2017
Mareike Busch (Monitor) während des Imagefilm-Drehs 2017

Besonders dankbar bin ich dafür, dass uns der Vorstand immer unsere Ideen und Kreativität ausleben lässt, uns dabei unterstützt und es zu schätzen weiß. Gleiches gilt natürlich auch für den erweiterten Vorstand!

 

Auch viele Projekte hast Du in deiner Zeit als Geschäftsführerin zusammen mit dem Vorstand des TSV angeschoben. Ihr habt geplant eine Sport-Kita zu errichten, habt mit Zumba, Darts und American Football neue Sportarten etabliert und einen Imagefilm über den TSV gedreht. Welche Projekte fallen Dir noch ein und was macht das Besondere an solchen Projekten aus?

 

Die Projektarbeit ist ein Aufgabengebiet, das mir besonders viel Spaß macht und eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag im Büro ist. Wir versuchen möglichst regelmäßig mit Aktionen - z.B. zur WVS-Messe oder zum Stadtfest - auf den Sport bei uns im Verein aufmerksam zu machen und zeitgemäß zu bleiben. Das Besondere dabei ist, dass wir bei unseren Projekten das zeigen, was den TSV ausmacht – unseren Sport, unsere Mitglieder, unsere Ehrenamtlichen und unsere Trainer. Dabei ist unser Imagefilm natürlich ein Herzensprojekt, auf das ich besonders stolz bin!

 

Was sind die aktuellen Herausforderungen und welche Herausforderungen warten noch auf Dich? Was erwartest Du von den nächsten Jahren beim TSV und welche Ziele hast Du als Geschäftsführerin des TSV Schwarzenbek noch?

 

Aktuell liegt unser Augenmerk als Verein auf Vernetzung und Kooperation – da gibt es noch eine Menge Potential für den Sport und für Schwarzenbek, wenn wir alle noch etwas näher zusammenrücken und gemeinsam sportliche Ziele verfolgen. Das ist sicher ein großes Thema, das uns kurz und mittelfristig begleiten wird. Wir alle sind natürlich auch sehr gespannt, wie es mit einem Schwimmbad für Schwarzenbek weitergeht und welche sportlichen Möglichkeiten sich dann noch ergeben. Ansonsten dürfen alle gespannt sein, welche Ideen und Projekte uns noch so alles einfallen, um den TSV weiterhin lebendig zu gestalten!

 

Liebe Mareike, vielen Dank für diesen Einblick in Eure Arbeit und in die letzten 10 Jahre beim TSV Schwarzenbek. Wir bedanken uns für deine herausragende Arbeit für den TSV und wünschen Dir weiterhin ein gutes Händchen in der Geschäftsführung unseres Vereins.